Moseltal

Haben Sie eine Schwäche für Schlösser und Burgen oder mögen Sie fruchtige Weine? Dann ist die Moselregion der richtige Ort für Sie. Die Mosel entspringt in den französischen Vogesen und fließt nicht weniger als 544 km bis zur deutschen Stadt Koblenz, wo sie in den Rhein mündet. Diese Reise führt entlang des deutschen Teils des Flusses, der auch als Moseltal bekannt ist. Im Moseltal schmücken gemütliche Dörfer, große Weinberge und traditionelle Fachwerkhäuser die Landschaft. Entlang der Berghänge des Tals kommen Sie an vielen beeindruckenden Burgen und Schlössern vorbei, die Sie durch die Geschichte der Region führen. Lassen Sie Ihr Wohnmobil für einen Tag stehen und erkunden Sie die grüne Umgebung zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Auf dieser Route von Koblenz nach Trier finden Sie keine trendigen Hotspots am Wegesrand, sondern genießen Authentizität und Gemütlichkeit, während Sie sich von der Mosel leiten lassen. 

Das Moseltal wird im Sommer von vielen Touristen besucht, ist aber auch im Herbst und Frühjahr sehr schön.

Koblenz

Koblenz, der Startpunkt dieser Route, ist auch der Endpunkt der Mosel. In dieser Stadt mündet die Mosel in den Rhein. Dieser Zusammenfluss wird durch die künstliche Landzunge Deutsches Eck markiert. Hier befindet sich auch das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, ein Reiterstandbild zu Ehren von Kaiser Wilhelm I., der für die Einigung des Deutschen Reiches mitverantwortlich war. Gegenüber dem Deutschen Eck, auf der rechten Rheinseite, liegt die Festung Ehrenbreitstein aus dem 19. Jahrhundert, die heute als Museum, Jugendherberge und Restaurant dient. Außerdem gibt es in der Festung einen Aussichtspunkt, von dem aus man einen endlosen Blick über die Mosel, den Rhein und die historische Innenstadt von Koblenz hat. Eine Seilbahn auf der Spitze des Hügels bringt Sie zurück zum linken Rheinufer. Unterwegs hat man einen wunderbaren Blick auf die Balduinbrücke, das preußische Regierungsgebäude und die Stadt. In Koblenz sollten Sie mindestens zwei Tage einplanen. So bleibt genügend Zeit für eine Bootsfahrt auf den Flüssen und einen Besuch des historischen Stadtkerns mit Sehenswürdigkeiten wie dem historischen Platz Am Plan, der Basilika Saint-Kastor und den bunten Fachwerkhäusern.

Brodenbach

Etwa 25 Kilometer südlich von Koblenz liegt Brodenbach. Das Dorf liegt in einer waldreichen Gegend, die ein besonders günstiges Klima bietet. Die beiden Seitentäler, das Brodenbach- und das Ehrbachtal, bringen ständig frische Luft in den Ort, weshalb er vom Staat als Kurort anerkannt wurde. Brodenbach ist ein ideales Ziel für alle Arten von Wanderungen und Radtouren. Ein steiler Anstieg führt Sie zur Ehrenburg, einer lebendigen Burg, wo Sie eine abenteuerliche Tour unternehmen und die lokalen Köstlichkeiten probieren können. Die perfekte Entspannung für die ganze Familie. Etwa zwanzig Autominuten von Brodenbach entfernt liegt die märchenhafte Burg Eltz mit nicht weniger als acht Burgtürmen. Der Besuch ist eine Reise durch acht Jahrhunderte Geschichte mit Elementen aus dem Mittelalter und der Renaissance. Nach der Besichtigung der beiden Burgen und einem erholsamen Spaziergang in Brodenbach geht es weiter nach Cochem, einem beliebten Ziel im Moseltal.

Cochem

Eine der touristischsten Städte an der Mosel ist Cochem. Die Stadt hat einen gemütlichen mittelalterlichen Stadtkern, in dem sich alte Arbeiterhäuser und barocke Gebäude abwechseln. Am Kai, wo es übrigens viele schöne Terrassen gibt, legen die Boote an und ab. Eine einstündige Bootsfahrt nach Treis-Karden führt Sie zu den üppigen Weinbergen am Moselufer. Für Romantiker bietet sich eine abendliche Kreuzfahrt entlang der stimmungsvoll beleuchteten Flussdörfer an.
Die Hauptattraktion in Cochem fällt sofort auf, wenn man in die Stadt hineinfährt. Nach Meinung von Experten ist die Reichsburg eines der schönsten Schlösser der Region. Die ursprüngliche mittelalterliche Burg wurde im 17. Jahrhundert zerstört, aber ein Geschäftsmann baute die Überreste zu einem mächtigen Bauwerk im neugotischen Stil wieder auf. Der Weg zur Burg ist ziemlich steil und dauert etwa 15 bis 30 Minuten, je nachdem, wo man startet. Es ist nicht möglich, mit dem Wohnmobil bis zur Burg zu fahren, aber in der Hochsaison kann man einen Shuttlebus benutzen. Wenn Sie in Cochem Zeit haben, sollten Sie der alten Senfmühle einen Besuch abstatten. Die Mühle ist mehr als 200 Jahre alt und immer noch in Betrieb.

Beilstein

Beilstein ist der ideale Ausgangspunkt für schöne Wanderungen durch die grüne Landschaft entlang des Flusses. Es ist vielleicht das schönste und romantischste Dorf an der Mosel. Die verwinkelten Gassen, die mit Efeu bewachsenen Balkone und die Blumenkästen voller bunter Geranien und Petunien machen das Märchen perfekt. Es wird Sie nicht überraschen, dass diese Stadt den Spitznamen “Dornröschen der Mosel” trägt. Über der Stadt thront das Schloss Metternich, das 1689 von den Franzosen zerstört wurde. Von den Ruinen aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt. Wer sich nicht auf den steilen Weg zur Burg wagen möchte, kann zwischen den Weinstöcken an der St. Josephskirche einen schönen Blick auf die Mosel genießen. 

Ein Highlight, das Sie nicht verpassen sollten, wenn Sie in der Gegend sind, ist die Geierlay Hängebrücke. Diese Hängebrücke ist nur zu Fuß von den Dörfern Mörsdorf oder Sosberg aus zu erreichen. Hier können Sie Ihr Wohnmobil, Auto oder Motorrad abstellen und die Wanderung nach oben beginnen. Auf der Hängebrücke angekommen, erwartet Sie ein spektakuläres Erlebnis und ein schöner Blick auf das Mörsdorfer Bachtal. Am besten lässt sich die Brücke auf dem etwa 6 Kilometer langen Rundweg Geierlayschleife besichtigen, der sowohl über als auch unter der Brücke hindurchführt. Aber Achtung, Sie müssen immer noch 3 km bis zur Brücke laufen und 3 km oder mehr zurück, weil Sie die Brücke nur in eine Richtung überqueren können.

Bremm

Das Weindorf Bremm verdankt seinen Ruhm dem Bremmer Calmont, dem steilsten Weinberg Europas. Um diesen 68-Grad-Berg zu besteigen, braucht man gutes Schuhwerk, eine gute Portion Ausdauer und vor allem keine Höhenangst. Zwischen den Rieslingtrauben erklimmt man in etwa zwei Stunden den Gipfel, von dem aus man einen Panoramablick auf die Mosel, das Zentrum von Bremm und das Kloster Stuben hat. Nach dieser anstrengenden Tour ist Bremm der perfekte Ort, um die Tour mit einem erfrischenden Rieslingwein ausklingen zu lassen. Auf dem Weg nach Traben-Trarbach, unserer nächsten Station auf diesem Roadtrip, machen wir einen kurzen Halt in Zell. Der Ort liegt idyllisch an einem der größten Mäander der Mosel, dem Zeller Hamm. Weinliebhaber denken bei Zell sofort an den Weinberg "Schwarze Katz". Die schwarze Katze ist zweifellos der Mittelpunkt des Dorfes und erhielt sogar ein echtes Denkmal auf dem Marktplatz im Zentrum der Stadt. Auch in Sachen Kultur gibt es in Zell viel zu entdecken. Der romanische Turm, die Reste der alten Stadtmauer, die engen Gassen und die historischen Fachwerkhäuser mit ihren steilen Giebeln geben einen Einblick in die Vergangenheit der Stadt.

Traben-Trarbach

Inmitten von Weinbergen und Wäldern liegt Traben-Trarbach in einer Haarnadelkurve der Mosel. Im 19. Jahrhundert wurde die Stadt von mehreren Bränden heimgesucht, in deren Folge die beiden mittelalterlichen Stadtkerne weitgehend verloren gingen. Nur das alte Brückentor und die Grevenburg blieben erhalten. Einige Jahre später wurde die Stadt im frischen Jugendstil wieder aufgebaut. Die modernen Einflüsse dieser Kunstbewegung in der Stadt sind eine schöne Abwechslung zu den anderen Städten in der Umgebung. Es lohnt sich also, einen Spaziergang durch die Stadt zu machen und sich die einzelnen Gebäude anzusehen. Um 1900 war die Stadt als eine der wichtigsten Städte für den Weinhandel bekannt. Aus diesem Grund wurde das Fassungsvermögen der Weinkeller vergrößert, und es wurden Keller unter großen Teilen des Stadtzentrums gebaut. Einige dieser Keller bestehen aus mehreren Stockwerken und Gewölben von mehr als 100 Metern Länge. Eine geführte Tour unter Tage ist daher ein besonderes Erlebnis.

Bernkastel-Kues

Eine der schönsten Städte an der Mosel ist Bernkastel-Kues, die aus zwei alten Dorfkernen besteht. Bernkastel, am rechten Ufer gelegen, lockt mit seinem alten Stadtkern viele Touristen an. Der mittelalterliche Marktplatz ist von 400 Jahre alten Fachwerkhäusern umgeben. Auf dem Platz befinden sich das alte Rathaus und der Michaelsbrunnen mit der Statue des Heiligen Michael, besser bekannt als der Drachentöter. Vom Platz aus führen zahlreiche kleine Gassen zu den Weinbergen hinauf. Hoch über der Stadt sehen Sie die Burg Landshut. Von dieser historischen Ruine aus hat man einen herrlichen Blick über das Moselgebiet. Neben der Burg Landshut ist auch das Moselweinmuseum eine beliebte Attraktion. Die größte Attraktion ist jedoch das Spitzhäuschen. Dieses Fachwerkhaus aus dem 15. Jahrhundert hat einen sehr spitzen Giebel und ist eine Mischung aus Renaissance- und Barockstil. Das zweite Dorfzentrum, Kues, ist im Gegensatz zu Bernkastel moderner. Eine schöne Sehenswürdigkeit in Kues ist das spätgotische St. Nicolaus-Krankenhaus.

Wenn Sie sich zwischen Mitte Juni und Anfang Oktober im Moseltal aufhalten, sollten Sie unbedingt eines der vielen Weinfeste in der Region besuchen. Eine der größten Veranstaltungen ist das Weinfest der Mittelmosel in Bernkastel-Kues, ein farbenfroher Festumzug, der mit einem prächtigen Feuerwerk endet.

Trier

Weinliebhaber sollten sich auf ihrem Weg nach Trier Zeit für einen Besuch in Neumagen-Dhron nehmen. Das Dorf gilt als eines der ältesten Weindörfer in Deutschland. Bei den Ausgrabungen wurden die Überreste eines römischen Weinschiffs gefunden. Wer möchte, kann im Jachthafen an Bord einer Nachbildung dieses Schiffes gehen und eine kurze Bootsfahrt unternehmen. 

Dann setzten wir die Segel in Richtung Trier, der letzten Station unseres Moseltal-Roadtrips. Mit einem Alter von über 2.000 Jahren ist Trier die älteste Stadt Deutschlands. Insgesamt beherbergt die Stadt neun Unesco-Welterbestätten, darunter die berühmte Porta Nigra. Dieses imposante Stadttor aus grauem Sandstein verdankt seinen Namen der Tatsache, dass seine Außenseite durch verschiedene Witterungsbedingungen und Abgase immer dunkler wird. Neben der Porta Nigra gibt es viele weitere sehenswerte Gebäude. Machen Sie einen Spaziergang durch Trier und genießen Sie diese lebendige Stadt von einer Terrasse auf dem Hauptmarkt aus. Auf dem Weg dorthin werden Sie sehen, dass die Stadt mit Überresten aus der römischen Zeit übersät ist, wie dem Amphitheater, der Basilika und der Kathedrale. Trier wird daher manchmal als das zweite Rom bezeichnet.

Zurück
Zurück

Katalonien

Weiter
Weiter

Tirol