Flämische Ardennen

Diese 82 km lange Fahrt durch die flämischen Ardennen ist ideal für einen Kurzurlaub. Die Region verdankt ihren Namen der stark hügeligen Landschaft mit eigenem Charakter. Die vielen Hügel ziehen jedes Jahr viele Radfahrer an und sind immer wieder Teil der Flandern-Rundfahrt. Möchten Sie sich der Herausforderung des Radfahrens stellen? Nehmen Sie Ihr Fahrrad mit auf diesen Roadtrip und bezwingen Sie die Kopfsteinpflaster und Klassiker wie den Koppenberg oder sogar die Muur van Geraardsbergen. Natürlich muss man kein Fahrradfan sein, um diese Strecke zu genießen. Die flämischen Ardennen sind ein wahres Wanderparadies! Lassen Sie sich von den schönen Wäldern, Hügeln und Wiesen verzaubern. Neben der Natur besuchen wir auch einige Städte wie Oudenaarde, Ronse und Geraardsbergen. Wir genossen lange Spaziergänge bei einem regionalen Bier und der bekannten Geraardsbergse mattentaart (Mattentörtchen).  Das ist alles, was man braucht! Sie werden feststellen, dass es in den flämischen Ardennen nicht sehr viele Campingplätze und Wohnmobilstellplätze gibt, das sollten Sie berücksichtigen.

Herzele und Zottegem

Über Herzele fahren wir in die flämischen Ardennen, wo Sie überraschende Orte mit einer faszinierenden Geschichte und einer unberührten Natur erwarten, in der Sie sich richtig entspannen können. In der Burg Herzele wird man ins Mittelalter zurückversetzt und wähnt sich für einen Moment in der Rolle eines echten Grafen. Die Ruine stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde in den 60er Jahren vollständig restauriert. Mit 2 Familienbrauereien, der Brouwerij De Ruyck und der Brouwerij Van Den Bossche, wird es Ihnen an temperamentvollen blonden regionalen Bieren nicht mangeln. Fahren Sie unbedingt an der ältesten Mühle in Herzele vorbei: Molen Te Rullegem. Auch Zottegem hat viel zu bieten. Es war der Graaf van Egmont, welcher auf dem Brüsseler Grote Markt enthauptet wurde, weil er nach Ansicht des spanischen Herrschers Philipp II. nicht energisch genug auf den Ikonoklasmus (1566) reagiert hatte. Der Herzog von Alva wurde in die Niederlande geschickt, um die Dinge in Ordnung zu bringen. Graf Egmont wurde in der Gruft in der Kirche “Onze-Lieve-Vrouw-Hemelvaartkerk” (Mariä-Himmelfahrt-Kirche) auf dem Marktplatz in Zottegem beigesetzt. In Zottegem finden Sie auch zwei Statuen zu Ehren des Grafen und seines Schlosses. Wussten Sie übrigens, dass Zottegem seinen eigenen Robin Hood hatte? Der Gauner Jan de Lichte trieb sich in der Mitte des 18. Jahrhunderts herum und füllte seine Tage mit Raub und Mord. Dank der Geschichten des Schriftstellers Louis Paul Boon wurde Jan jedoch zu einer Art flämischem Robin Hood.

Von Zottegem nach Oudenaarde

In Zwalm scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Mit ihren charmanten, malerischen Dörfern und schönen Mühlen entlang der Mäander des Zwalmbachs ist die Zwalm wie ein Gemälde. In der Gemeinde gibt es mehrere Dörfer, die Sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad besuchen können. Fahren Sie unbedingt am traditionellen Dikkele mit seinen engen, gepflasterten Straßen vorbei. Das Pfarrhaus und der Dorfgasthof versetzen Sie in das 19. Jahrhundert zurück. Zwei der bekanntesten authentischen Wassermühlen sind die Zwalmmolen und die Ter Biestmolen, an denen Sie auf Ihrem Spaziergang zweifellos vorbeikommen werden. Ter Biestmolen ist wunderschön an den Gewässern des Zwalmtals gelegen. Über Heuvelgem und Horebeke fahren wir nach Ename. Und wer Ename sagt, denkt wahrscheinlich sofort an das schmackhafte Klosterbier, das einst in der Benediktinerabtei gebraut wurde, von der heute nur noch archäologische Reste übrig sind. Heute ist Ename ein kleines Dorf, aber das war vor 1000 Jahren ganz anders.
In der Nähe von Ename liegt Oudenaarde, das Paradies für Fahrradfans. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie nicht an dem prestigeträchtigen Klassiker, der Flandern-Rundfahrt, teilnehmen möchten. Oudenaarde und seine Umgebung haben auch für Nicht-Radsportfans viel zu bieten. Ein Besuch der beeindruckenden Kirche der Heiligen Walburga ist ein Muss. Oudenaarde war jahrhundertelang das europäische Zentrum für Tapisserien. Nehmen Sie unbedingt auf einer der zahlreichen Terrassen Platz und gönnen Sie sich ein leckeres regionales Bier.

Maarkedal

Nur einen Katzensprung von Oudenaarde entfernt liegt das schöne Maarkedal, das sich mit den Worten “Hänge”, “Kopfsteinpflaster”, “Naturschönheit” und “Panoramablick” gut beschreiben lässt. Maarkedal liegt im Herzen der flämischen Ardennen und lässt sich am besten zu Fuß erkunden. Sie werden nur wenige Autos antreffen, da die Gemeinde über viele langsame Straßen verfügt. Das neue Hollebeekpad ist ein Paradebeispiel dafür. Darüber hinaus werden Sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad die überraschendsten Orte und schönsten Aussichtspunkte entdecken. Und nicht alle Spaziergänge können als Spaziergänge bezeichnet werden. Auf dem Z+-Wanderweg können Sie stilvoll verschnaufen, denn dieser Weg führt Sie an einer Reihe von besonderen Sitzobjekten vorbei, die von Designern entworfen und von lokalen Handwerkern hergestellt wurden. Noch mehr Naturschönheiten finden Sie in dem märchenhaften Naturgebiet ‘t Burreken. Vor allem im Frühling ist die Flora sehr vielfältig und die ganze Gegend verwandelt sich in ein buntes Mosaik aus allen möglichen Blumen. Ein idyllisches Plätzchen findet sich an der Sint-Vincentius-Kapelle. Diese Kapelle ist ein Anziehungspunkt für Pilger auf dem Gipfel des Kapellebergs.

Ronse und Brakel

Von Maarkedal aus fahren wir nach Ronse, das laut dem flämischen Schriftsteller Omer Wattez die “Königin der flämischen Ardennen” ist. In Ronse kann man den Schutzpatron der Stadt nicht ignorieren: Saint-Hermes. Seit dem Mittelalter pilgern psychisch Kranke aus dem ganzen Land nach Ronse, um dort Heilung zu finden. Um diese Heilung von Saint-Hermes zu erhalten, musste man sich im Gegenzug körperlich anstrengen. So entstand der jährliche Tagesausflug, der Fiertelommegang. Eine Reise von 32,6 Kilometern, die noch immer jährlich stattfindet. In der Sint-Hermescrypte können Sie noch die Reliquien des Heiligen Hermes besichtigen. Außerdem ist Ronse ein gemütliches Städtchen, in dem die Art-déco-Villen der ehemaligen Textilbarone das Straßenbild prägen. Auch der schöne Muziekbos (Musikwald) ist nicht weit entfernt. 
Im grünen Brakel können Sie sich vollkommen entspannen. Brakel wird als die Wandergemeinde schlechthin bezeichnet! Da ist die alte Eisenbahn, die die Bergleute zu den Kohleminen im Hennegau brachte. Die Bahnstrecke dient nun als autofreier Fuß- und Radweg. Sie können Brakel auch nicht verlassen, ohne einen Geuteling gekostet zu haben! Dieser traditionelle Kuchen wird im Holzofen zubereitet und ist eine echte Delikatesse!

Geraardsbergen

Wir beenden diesen kurzen Roadtrip mit einem Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes. Die Muur van Geraardsbergen ist die steile Kopfsteinpflasterpiste mit 20 % Steigung, die schon so manchen Radfahrer ins Schwitzen gebracht hat. Tausende von Zuschauern feuerten bei der Flandern-Rundfahrt Radsportlegenden wie Eddy Merckx und Johan Museeuw an. Möchten Sie den Aufstieg versuchen?
Wussten Sie, dass Geraardsbergen die Stadt der 3 M's genannt wird? Dies nach seinen 3 berühmtesten Attraktionen: die Mauer, das älteste Manneken Pis und natürlich die köstlichen Mattentaarten! Offiziell anerkannt als europäisches Regionalprodukt und wahrscheinlich auch eines der bekanntesten Regionalprodukte Flanderns. Diese köstlichen Torten werden nur in Geraardsbergen und Lierde hergestellt und haben ihren Ursprung im Mittelalter. Da kann man gar nicht anders, als sie in einer der örtlichen Bäckereien zu probieren.
Auf dem Marktplatz von Geraardsbergen, neben dem schönen mittelalterlichen Rathaus, finden Sie auch das älteste Manneken Pis! Dieses Manneken Pis ist 160 Jahre älter als sein Brüsseler Freund. Im Manneken-Pis-Museum erfahren Sie alles über diese pinkelnde Statue. Sie können die Natur in der Provinzialdomäne De Gavers genießen, wo Sie wandern und Mountainbike fahren können. Im Sommer können Sie sich im Gaver-See abkühlen.

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